Natürlich habe ich zunächst – wie wohl fast jeder – reagiert: "Mit einem Schneeballsystem will ich nichts zu tun haben!" Aber ich habe mir dann doch einmal die Mühe gemacht den Vergütungsplan von Young Living genau anzusehen und diesen der Definition eines Schneeballsystems (siehe unten) gegenübergestellt. Und dies ich kann jedem empfehlen, der zunächst ähnliche Gedanken hat. Ohne orakeln zu wollen... Sie werden feststellen, dass dieser Vorwurf unzutreffend ist. Mittlerweile bin ich sogar ein großer Anhänger des Empfehlungsmarketings, wie ich Ihnen weiter unten erläutern werde.

 

Schneeballsystem (Definition gemäß Wikipedia)

"Als Schneeballsystem oder Pyramidensystem werden Geschäftsmodelle bezeichnet, die zum Funktionieren eine ständig wachsende Anzahl an Teilnehmern benötigen, für die man Kopfgeld bekommt, analog einem den Hang hinab rollenden und dabei stetig anwachsenden Schneeball. Gewinne für Teilnehmer entstehen beinahe ausschließlich dadurch, dass neue Teilnehmer in den Systemen mitwirken und Geld investieren, ohne jegliche Dienstleistung oder ein Produkt zu erhalten. Schneeballsysteme sind Spezialfälle von Systemen, welche auf unendliches Wachstum unter endlichen Rahmenbedingungen angewiesen und daher grundsätzlich instabil sind (max. 2–3 Jahre, danach brechen sie zusammen oder werden entdeckt). In den meisten Ländern sind diese Systeme mittlerweile (zumindest teilweise) verboten."

 

Gehen wir gemeinsam die Charakteristika eines Schneeballsystems durch:

1. Bin ich bei Young Living auf eine ständig wachsende Anzahl an Teilnehmern angewiesen? Nein
2. Bekomme ich von Young Living ein "Kopfgeld"? Nein
3. Entstehen bei Young Living Gewinne beinahe ausschließlich dadurch, dass ständig neue Teilnehmer in den Systemen mitwirken? Nein
4. Muß ich bei Young Living Geld investieren, ohne jegliche Dienstleistung oder ein Produkt zu erhalten? Nein

Was bleibt nun von dem Vorwurf übrig?

 

Kennen Sie das älteste Schneeballsystem der Welt? Ich verrate es Ihnen bei  Interesse gerne. Sie werden vielleicht erstaunt sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie an diesem Schneeballsystem – vermutlich unbewußt – beteiligt sind, liegt in Deutschland bei ca. 29 %.

 

Seitdem ich mich mit Young Living beschäftige wird mir mehr und mehr klar, daß das Empfehlungsmarketing (und das unabhängig von Young Living!) das Marketing der Zukunft ist. Warum?

 

Aus meiner Sicht aus zwei Gründen:

• Der Fachhandel, auf dessen gute Beratung man sich früher noch halbwegs verlassen konnte, verschwindet zusehend
• Die Ursache für das Fachhandelsterben, der Internet-Handel, kann nichts Adäquates anbieten und bietet bestenfalls Rezensionen, deren Wahrheitsgehalt und Herkunft immer fragwürdiger wird

 

Aber woran soll/kann man sich heute orientieren? Haben Sie sich nicht schon öfters auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten verlassen, denen Sie vertrauen? Gibt es was Zuverlässigeres?

 

Aber warum hat das Multi-Level-Marketing nun einen so schlechten Ruf?

 

Zum einen liegt es daran, dass es andere MLM-Firmen gibt/gab, die durchaus die Kriterien eines Schneeballsystems erfüllen bzw. erfüllt haben und zum anderen, dass jedes MLM-Unternehmen seinen Vergütungsplan offenlegt und für jeden ersichtlich ist, wieviel Geld in den Vertrieb geht (bei Young Living sind es knapp 50 %). Aber hat sich schon einmal jemand über die Gewinnspannen in der Textilindustrie beklagt – ungeachtet der menschenverachtenden Produktionsbedingungen in den ärmsten Ländern unserer Erde? Anderes Beispiel: Warum kostete der Liter Benzin in Venezuela bis Februar 2016 nur 0,01 €/Liter und somit "etwas weniger" als bei uns? Anbei ein Link zu einer tagesaktuellen, länderspezifischen Benzin-Preisliste als Denkanstoß: GlobalPetrolPrices.com. Und hat sich schon einmal jemand von uns beim Bundensfinanzministerium beschwert, dass wir an der Tankstelle Steuern auf Steuern bezahlt (Mehrwertsteuer auf Mineralölsteuer)? Also – das Problem ist nicht die Transparenz der MLM-Unternehmen, sondern die Intransparenz des freien Handels.